Entstehung des VfB Rommerode 1920 e.V.
Woher genau die Anregung zur Gründung eines Sportvereins in Rommerode kam, kann man heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Zweifellos hatten die Menschen nach dem verlorenen ersten Weltkrieg, durch die erlebte schlechte Zeit das Bedürfnis, wieder näher zusammenzurücken. Zum Anderen hatte man aber auch bei uns davon erfahren, dass in einigen Nachbargemeinden Fußballvereine gegründet wurden.
Eine andere Anregung mag auch gewesen sein, dass bei der Firma „Vereinigte Großalmeroder Thonwerke“ eingesetzte englische Kriegsgefangene aus ihrer Heimat das Fußballspiel kannten und auch hier betrieben. Hier konnte unsere Jugend dem Spiel zusehen und auch schon einmal mitspielen.
Aus dieser ersten Bekanntschaft mit dem Lederball könnte die Freude an dieser Sportart gekommen sein.
Um aber auch eine gewisse Ordnung und als Gegner andere Mannschaften zu haben, war die Gründung eines Vereins nötig.
So wurde im Jahre 1920 in der Gastwirtschaft „Zum Grünen Baum“ der Fußballverein „Einigkeit“ gegründet. Erster Vorsitzender wurde Heinrich Volland.
Am Anfang waren natürlich sehr viele Vorurteile gegen das bei der Bevölkerung unbekannte Spiel zu überwinden, denn viele wollten mit den „Wilden auf Zappels Wiese“ nichts zu tun haben.
Auf diese Wiese wurden ein paar Bohnenstangen gesteckt, eine Wäscheleine als Querverbindung gezogen und auf ging’s.
Gespielt wurde in Arbeitsschuhen, die mit einer Vielzahl von Nägeln dauerhafter gemacht waren und in langen Hosen. Waren die Hosen für Sonn- und Werktag langsam verschlissen, wagten es die Spieler schon, sie abzuschneiden. Bei warmem Wetter spielte man mit bloßem Oberkörper, ansonsten mit Taghemden. Man erinnert sich noch gut daran, dass auch einige Akteure mit fliegenden Chemisetten (anknöpfbare Hemdeinsätze, die als Schmusettchen damals in Mode waren) spielten.
Auch für das Spiel selbst gab es noch nicht die heute bekannten Regeln, denn außer den beiden Torstehern jagten alle anderen Spieler wie ein Bienenschwarm hinter dem Ball her.
Das erste Spiel soll gegen eine Mannschaft aus Fürstenhagen ausgetragen worden sein. Aber schon bald entstanden Fußballvereine auch in Hausen und in Epterode.
Nach und nach war es aber doch gelungen, die Vorurteile in der Bevölkerung abzubauen. So wurden auch schon Prominente als Zuschauer auf dem Platz gesehen. Die Vereinschronik führt dort besonders die Lehrerin Frl. Gieße, den Bürgermeister Schönewolf und die „Eckarts“ auf.
Im Winter 1922 bis ins Frühjahr 1923 ergaben sich innerhalb des Vereins Unstimmigkeiten politischer Natur. Es kam zur Zersplitterung. Ein Teil der Spieler ging zum Arbeiter Sportverein, der von der Prominenz unterstützt wurde. Diese achtete darauf, dass die Jugend in ihrem Verein war. In diesem Verein dünkte man sich als etwas „Besseres“. Von den verbliebenen Spielern wurde aber recht und schlecht weitergespielt. Nach ungefähr zwei Jahren wechselte dann aber ein Großteil der Spieler wieder in ihren alten Verein.
In der Zwischenzeit, es kam nun schon das Jahr 1930 heran, waren die Vereine vieler Städte und Gemeinden unseres Landes in den Westdeutschen Fußballbund eingetreten.
Hierzu war ein Beschluss des Vereins und eine neue Satzung nötig.
Diese Versammlung fand in der damaligen Gastwirtschaft Bach (ehem. „Zum Hirschberg“) statt.
Die Wiederbegründer bzw. die Initiatoren waren damals die Sportkameraden:
Hans Bauer, Kurt Stenner, Fritz Lange, Hans Krönert, Heinrich Hartmann, Friedrich Eckart, Heinrich Heerich, Albert Schweinsberg.
Der Anschluss an den Verband erbrachte dem Verein vor allem den Vorteil, dass man nun zu jeder Zeit in Serienspielen seinen Gegner hatte. Der Name des Vereins weist darauf hin, dass man nicht nur Fußballspielen wollte, sondern dass man gemäß dem Begriff „Verein für Bewegungsspiele“ auch andere Sportarten betreiben wollte.
Vorsitzender wurde Heinrich Hartmann.
Dieser VfB hatte zu Beginn eine schlagkräftige Mannschaft, die von allen Gegnern, aufgrund ihres guten Fußballes, gefürchtet war.
Die Stützen der Mannschaft waren seinerzeit: Hans Bauer, Willi Hartmann, Hch. Vock, August Rühling, Gg. Bauer.
Der Schlussmann dieser Elf, der Altmetallhändler Michel aus Wickenrode konnte so manche Granate unschädlich machen.
Gegnerische Mannschaften, die um die Jahre1931-33 bei uns antraten, hatten kaum Siegeschancen. So wurden Mannschaften wie Bebra, FC Grone besiegt nach Hause geschickt.
Unsere Stellung als Favoritenschreck hielten wir lange Jahre.
Nach den heutigen Klassenverhältnissen gerechnet, spielte unsere Mannschaft in der Bezirksklasse.